Johannes R. Millius
Im Abgang lebhaft
La Cappella«Im Abgang lebhaft» bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Liebesgeschichte und vorgedruckter Beileidskarte. Johannes R. Millius auf der Reise zu seinem innersten Ich – vorbei an den Südhängen Riojas, der Zähringerapotheke in Bern und kistenweise Legosteinen. Ein Spoken-Word-Abend, zwischen Kondolieren und Kollabieren schwingend. Mit Herz, Schalk, Absurdität, Poesie, Irrwitz – und einer Urne. Gar nicht mal so unpassend zum heutigen Karfreitag …
Es ist die Geschichte einer Liebe, die zu früh ging und trotzdem bleibt. Dort, wo Erinnerungen plötzlich lauter sind als Worte, findet Millius Humor im Staub des Vergänglichen. Liebe und Tod begegnen sich auf Augenhöhe – manchmal unbeholfen, manchmal zärtlich. Ein Abend, der tröstet, ohne kitschig zu werden, und lachen lässt, wo man es nicht erwartet.
Johannes R. Millius ist nach Sina, Tschugger und diversen FIFA-Präsidenten der nächste verzweifelte Versuch des Kantons Wallis, in der restlichen Schweiz irgendwie sympathisch zu wirken. Fernab von allen Klischees klingt er trotzdem nach Ferien auf der Bettmeralp und Skilager in Fiesch. Und natürlich kennt er alle Personen, die Sie aus dem Wallis kennen – vermutlich sogar aus familiären Gründen. Zwischen Walliser Witz und stiller Wehmut zeigt er, dass selbst der Tod im Dialekt ein bisschen wärmer klingt.